Planung

Baunebenkosten – Checkliste zur Berechnung der Kosten beim Hausbau

Wer ein Haus baut, wird schnell sehen, dass neben den eigentlichen Kosten noch zahlreiche andere Kosten, die so genannten Baunebenkosten auf den Bauherren zukommen.
Die Baunebenkosten sind ein wesentlicher Teil der Baukosten, im Folgenden finden Sie eine Kostenbeispiel.

Baufinanzierung und Baunebenkosten
Baunebenkosten – Die Nebenkosten beim Grundstückskauf können schnell 10% der Kaufsumme betragen

Wenn Sie darüber nachdenken, ein Haus zu bauen, sollten Sie nicht nur die eigentlichen Baukosten im Blick haben, sondern auch die sogenannten Baunebenkosten. Diese können, vor allem bei einem hochpreisigen Grundstück, erheblich zu Buche schlagen. Hier ein detaillierter Überblick über die potenziellen Kosten, die auf Sie zukommen könnten, basierend auf einem Grundstückswert von 100.000 Euro:

Grundstückskosten: Kaufpreis des Grundstücks: 100.000 €
Grunderwerbssteuer: Diese Steuer ist abhängig vom Bundesland und liegt zwischen 3,5% und 6,5%. Nehmen wir einen Durchschnittswert von 5% an, so beträgt die Grunderwerbssteuer: 5.000 €
Maklerkosten: Diese variieren je nach Region und Maklervertrag. Im Schnitt können hier etwa 3,57% inkl. MwSt. vom Kaufpreis anfallen, das wären: 3.570 €
Notarkosten: Für den Grundstückskauf und die Grundbucheintragung: ca. 1,5% – 2% vom Kaufpreis, also etwa: 1.500 – 2.000 €
Baugenehmigung: Die Kosten können je nach Größe des Bauvorhabens und der Gemeinde variieren, rechnen Sie grob mit: 1.000 – 3.000 €
Anschluss von Baustrom und Bauwasser: Diese vorübergehenden Anschlüsse sind für die Bauzeit notwendig und kosten je nach Dauer und Verbrauch, beispielhaft: 2.500 €
Bauversicherungen: Bauherren-Haftpflichtversicherung und Bauleistungsversicherung: zusammen etwa 800 – 1.200 €
Prüfstatiker: In manchen Bundesländern verpflichtend, Kosten können variieren, etwa: 1.000 – 2.500 €
Bausachverständiger: Wenn Sie sich unsicher sind und Expertise brauchen, können hier Kosten von: 2.000 – 5.000 € anfallen, je nach Aufwand und Umfang der Beratung.
Endgültige Anschlüsse: Wenn das Haus steht, müssen die endgültigen Anschlüsse für Strom und Wasser hergestellt werden. Hierfür können Kosten von ca.: 5.000 – 10.000 € entstehen.
Gesamtkosten der Baunebenkosten im Beispiel: ca. 123.370 – 132.270 €

Detaillierte Übersicht

 
Makler (nur Grundstück)6.000€
Grunderwerbssteuer (nur Grundstück)5.500€
Notar1.500€
Grundschuld Kreditca. 200-500 €
Eintrag ins Grundbuch1.000€
Bauversicherungen400€
Baugenehmigung1.200€
Abholzen/Abriss2.000€
Procter / Baustrasse300€
Vermessung Katasteramt2.500€
Baustrom / Bauwasser700€
Prüfstatik2.200€
Wasser/Abwasser Hausanschluss3000-7000€
Stromleitung Zähler Hausanschluss1.500-2000€
Bausachverständiger2.500€
Muttererde für Garten1.000€
Abfuhr des Aushubs (mit Keller)3.000€
Umzug1.000€

Angenommene Maklergebühr 6 % (Brutto nur für Grundstück)
Grunderwerbssteuer 5,5 % nur für Grundstück

Fazit

Ein Hausbau stellt für viele Menschen die größte finanzielle Investition ihres Lebens dar. Dabei wird oft unterschätzt, wie viele Kosten neben denen, die im Bauvertrag aufgeführt sind, tatsächlich anfallen können. Diese versteckten oder nicht sofort offensichtlichen Kosten, auch Baunebenkosten genannt, können das Budget eines Bauherrn schnell übersteigen, wenn sie nicht sorgfältig geplant und berücksichtigt werden.

Insbesondere beim Abschluss eines Kreditvertrages zur Finanzierung des Hausbaus ist es unerlässlich, alle anfallenden Kosten im Blick zu haben. Banken und andere Kreditgeber verlangen oft genaue Aufstellungen der gesamten Baukosten, um die Kreditsumme und die monatliche Belastung des Kreditnehmers zu berechnen. Wenn hierbei die Baunebenkosten nicht oder nur unzureichend berücksichtigt werden, kann es später zu finanziellen Engpässen kommen. Dies kann dazu führen, dass der Bauherr während der Bauphase zusätzliche Kredite aufnehmen muss, was wiederum höhere Zinsbelastungen und eine längere Kreditlaufzeit zur Folge haben kann.

Zu den häufig unterschätzten oder übersehenen Baunebenkosten gehören beispielsweise Gebühren für Grunderwerbssteuer, Notar- und Maklerkosten, Gebühren für die Baugenehmigung, Kosten für die Erschließung des Grundstücks, Anschlussgebühren für Strom, Wasser und Abwasser, Kosten für die Außenanlagen wie Garten, Terrasse und Zufahrten, und natürlich auch die Kosten für Umzug und Einrichtung des neuen Heims.

Es ist daher ratsam, schon in der Planungsphase des Hausbaus einen genauen Finanzplan aufzustellen, in dem alle erwarteten Kosten, einschließlich der Baunebenkosten, berücksichtigt werden. Dies gibt nicht nur Sicherheit bei der Finanzierung, sondern schützt auch vor bösen Überraschungen während der Bauphase. Es lohnt sich, sich ausführlich beraten zu lassen und verschiedene Angebote und Konditionen zu vergleichen, um die besten Konditionen für den Baukredit zu erhalten und sicherzustellen, dass alle Kosten abgedeckt sind.

2 thoughts on “Baunebenkosten – Checkliste zur Berechnung der Kosten beim Hausbau

  • Bei meinem Grundstück habe ich mit meinem Ingenieur darauf geachtet das all diese genannten Nebenkosten im Grunderwerb berücksichtigt waren.somit bin ich nicht mit zusätzlichen kosten belastet worden.all diese Posten sind somit in meiner hauskalkulation enthalten gewesen.somit konnte ich für baunebenkosten meine eigene Rechnung aufstellen und bin ni chtT von Zusatzkosten (Anwalt ,Notar,Grundbuchamt,Anschluss gebunden usw.)belastet worden.mein Rat also…..ab dem ersten Spatenstich sollte die monatliche Belastung eine Grundlage des Baues sein um vor überraschenden kosten gewappnet zu sein.andernfalls könnte auch eine zu lange Hypotheken Bindung ein Risiko sein.nach 10 Jahren sind bei mir die Zinsen um die Hälfte reduziert worden,das würde eine um Finanzierung viel teurer machen als einen neuen Anbieter zu suchen.

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    • Wie meinst du das? Wieso bist du nicht mit diesen Kosten belastet worden?
      Wer hat das für dich bezahlt?

      Antwort

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