Garten

Außenanlage gestalten – Anleitung Pflaster verlegen

Ist das Haus fertig, macht man sich an die Außenanlage und die Anlage des Gartens. Nur wie gestaltet man alles? Hierfür sollte man sich einen genauen Plan machen. Was beachtet werden muss lesen Sie hier?

Außenanlage – Beachtung des B-Plans

So sah es vor 2 Jahren noch aus, mit kleinen Pflanzen und Rindenmulch.
Eine fertig gestaltete Außenanlage.

Bei der Planung der Außenanlage muss man sich zuerst den Bebauungsplan, den so genannten B-Plan genau durchschauen. Darin finden sich zahlreiche Vorschriften, womit gepflastert werden darf und auch wie groß die zu pflasternde Fläche sein darf, damit die Entwässerung auf dem Grundstück gewährleistet ist. Grundsätzlich muss man sich zu Beginn überlegen, wo Beete angelegt werden, wo Wege sind und wo sich in Zukunft die Zufahrten befinden. Auch der Müll bzw. die Mülltonnen benötigen ihren Platz. Alles sollte genau geplant werden. Hierfür ist es sinnvoll, sich zuvor eine Skizze anzufertigen. Man sollte Wege, Zufahrten, Garage bzw. Autostellplatz, Müllplatz und die Beete einzeichnen. Besonders wichtig ist es darauf zu achten, dass Zufahrten ausreichend belastbar sind. Sie sollten mit mindestens einem Auto befahrbar sein. Auch ein Naschgarten oder andere individuelle Wünsche sollten mit eingezeichnet werden. Bei der Planung sollte man auch auf die Ausrichtung des Grundstücks achten. Es macht keinen Sinn, einen Naschgarten im Norden anzulegen. Wie man die Gartengestaltung in einem Vorgarten im Norden vornehmen kann lesen Sie hier. Auch ein Pflanzplan ist hinterlegt.

Neben diesen Aspekten muss in die Planung der Außenanlagen auch die Entwässerung auf dem Grundstück gelöst werden. Das sollte im Zuge der Außenanlagen mit gebaut werden. Welche Möglichkeiten der Entwässerung es gibt, lesen Sie hier.

Traufkante

Um das Haus bzw. die Fassade vor Spritzwasser zu schützen, sollte man rundherum eine Traufkante anlegen. Hierfür kann man entweder Kantensteine in ca. 30 cm Abstand vom Haus einbetonieren und dann mit Kieselsteinen auffüllen. Eine andere Variante ist das Verlegen von Pflastersteinen rund ums Haus. So fängt sich kein Dreck in den Kieselsteinen. Das Verlegen von Pflastersteinen kann also insbesondere dann eine gute Alternative sein, wenn viele Bäume auf dem Grundstück sind. Denn es kann sehr anstrengend sein, Blätter und Nadeln aus den Kieselsteinen zu sammeln.

Anleitung Pflastern – Wege und Zufahrten

Bei der Gestaltung der Außenanlage bzw. bei den Pflasterarbeiten hat man die Wahl zwischen Betonsteinpflaster oder Natursteinpflaster. Betonsteinpflaster bietet eine große Vielfalt an Verlegungsarten, Farben und Steinen. Natursteinpflaster wirkt hingegen sehr natürlich und ist sehr stabil und robust. Mehr Informationen zum Thema Pflasterarbeiten lesen Sie hier. Aber wie genau müssen Pflasterarbeiten ausgeführt werden. Wir haben im Folgenden eine Anleitung aufgeführt. Verlegt wurde in unserem Fall Betonpflaster, welches mit Granitpflaster eingefasst wurde. Die Verlegung läuft ähnlich wie beim Bau einer Terrasse aus Beton oder Pflaster.

Wichtig beim Bau von Terrassen und auch beim Pflaster verlegen ist das Tragen entsprechender Arbeitskleidung. Diese schützt vor Verletzungen und ist speziell dafür ausgestattet.

Unterbau

Als erstes muss ein Unterbau angelegt werden. Hierfür sollte man ca. 20 cm des Bodens ausheben und anschließend mit Sand, Kies und Schotter verfüllen. Sand, Kies und Schotter werden aufgefüllt, bis die gewünschte Höhe erreicht ist. Nun muss alles mit einer Rüttelplatte verdichtet werden. Wird dies nicht gemacht, kann es später zu einer starken Fugenbildung kommen. Schlimmstenfalls sacken einzelne Steine nach. So hat man unterschiedliche Höhen in der gepflasterten Fläche und es kommt zu Stolperfallen.

Verlegung der Randsteine

Randsteine aus Granit in Beton eingefasst.
Randsteine aus Granit in Beton eingefasst.

Ist alles mit der Rüttelplatte befestigt, muss ein Rand verlegt werden, der einbetoniert wird. Nur so kann gewährleistet werden, dass sich die Pflastersteine später nicht verschieben. Darüber hinaus braucht man insbesondere bei Zufahrten eine erhöhte Stabilität, damit die Pflastersteine nicht wegbrechen. Mit welchem Stein der Rand gestaltet wird ist Geschmackssache. Er kann aus zu den Pflastersteinen gehörigen Randsteinen gebaut werden, aus Granitpflaster, aus anderen Randsteinen, Rasenkantensteinen oder einem anderen Stein.

Verlegung der Pflastersteine

Verteilung des Split
Verteilung des Feinsplitt

Wurde der Rand komplett verlegt und ist getrocknet, wird auf die gerüttelte Fläche eine Schicht aus Feinsplitt oder Sand aufgebracht und diese glatt gestrichen. Erst dann kann man sich an die Verlegung machen. Nun sollte man sich Gedanken machen, wie die Steine verlegt werden sollen. Es ist wichtig, sich mit der jeweiligen Verlegeart vertraut zu machen. Jede Art der Verlegung hat seine Herausforderungen. Will man einen wilden Verband verlegen, einen Läuferverband oder eine andere Art. Bei einem wilden Verband sollte man die Steine vorher zurecht legen, damit sie optimal zueinander passen. Hat man Steine ausgewählt, die unterschiedliche Farben haben, ist es wichtig, die Farben gut zu durchmischen. Verzichtet man auf eine Durchmischung, kann es passieren, dass die Fläche fleckig wirkt. Schnell und unkompliziert wird es, wenn man einfarbige Steine ohne Muster verlegt. Oftmals kann man sich jedoch nur schwer gegen die wunderschön anmutenden Muster eines wilden Verbands wehren und entscheidet sich doch dafür. Die Steine werden nun entsprechend der jeweils ausgewählten Verlegeart in das Bett aus Feinsplitt oder Sand gelegt und mittels Gummihammer festgeschlagen. Das ist insbesondere bei geringfügigen Höhenunterschieden wichtig.

Abschlussarbeiten – Verfugung

Natürlich reicht es nicht, die Steine einfach nur zu verlegen. Als Abschluss müssen diese noch verfugt werden. Alle Fugen müssen verfüllt werden. Hierfür ist es wichtig, die komplette gepflasterte Fläche nochmal komplett zu reinigen. Erst dann kann das Fugenmaterial eingestrichen werden. Beim Fugenmaterial gibt es unterschiedliche Ausführungen. Bei der Auswahl sollte man auf die Fugenbreite, die Mindestfugentiefe und die Steinfarbe der verlegten Platten achten, damit man das passende Fugenmaterial auswählt. Besondere Achtsamkeit ist auf die Wasserdurchlässigkeit des Fugenmaterials zu legen. Das Material muss wasserdurchlässig ist, damit das Wasser später nicht auf der gepflasterten Fläche stehen bleibt. Nur so kann man umgehen, dass es zu Rissen durch Frost oder andere Witterungseinflüsse kommt. Darüber hinaus könnte Wasser stehen bleiben, gefrieren und so zu einer gefährlichen Rutschstrecke werden.

Folgende Materialien stehen zur Auswahl.

  • Feinkörniger Sand
  • Fugenmörtel
  • Quarzsand, den es auch eingefärbt gibt. Bei schwarzen oder dunkelgrauen Pflastersteinen würde sich beispielsweise schwarzer Quarzsand als Fugenfüller anbieten.

Nun wird das gewählte Fugenmaterial vorsichtig mit einem geeigneten Besen in die Fugen eingekehrt. Hierbei ist es wichtig, dass die Fugen vollständig mit dem Fugenmaterial verfüllt werden. Ist noch Fugenmaterial am Stein, sollte dieses entfernt werden.

Mutterboden

Ein wichtiger Teil der Außenanlage - Verteilung des Mutterbodens
Ein wichtiger Teil der Außenanlage – Verteilung des Mutterbodens

Ist alles gepflastert, ist es für die Gestaltung der Außenanlage auch wichtig, den Mutterboden entsprechend zu verteilen. Überall da, wo man etwas Pflanzen möchte oder wo Rasen ausgesät wird, muss Muttererde verteilt werden. Wichtig ist, dass hier die Muttererde zu mind. 20 cm aufgefüllt wird. Nur mit ausreichend Muttererde können Pflanzen auch wirklich gedeihen. Mutterboden ist ein Gemisch aus mineralischen Bestandteilen, wie Sand und Kies, und Humus. Darüber hinaus sind im Mutterboden auch zahlreiche Kleinstlebewesen, wie beispielsweise Regenwürmer, enthalten. Diese sorgen für ein ausgeglichenes Nährstoffklima. Es gibt unterschiedliche Qualitätsstufen bei der Muttererde. Entscheidend ist natürlich was später gepflanzt wird und welche Ansprüche die Pflanzen haben. Qualitativ unterscheidet sich die Muttererde beim Humusgehalt, bei der Wasserdurchlässigkeit bzw. Wasseraufnahme, beim Anteil an organischen Kleinstlebewesen und beim PH-Wert. Optimal ist natürlich die beste Qualität. Das erkennt man insbesondere an der Farbe. Sehr dunkler Boden ist humushaltiger und somit qualitativ besser, als hellerer Boden. Darüber hinaus sollte man durchgesiebte Erde nehmen ohne Wurzelreste. Sind noch Wurzelreste enthalten, kommt später schneller Unkraut. Darüber hinaus hat man bei sehr grober Muttererde das Problem, dass kleine Keimlinge (bspw. Rasen) sich nur schwer durch die großen Erdbrocken kämpfen können. Es kann also passieren, dass der Rasen gar nicht anwächst. Die meisten Anbieter von Mutterboden bieten ein Zertifikat für die Schadstofffreiheit an. Wer Obst und Gemüse anbauen möchte, sollte darauf achten.

Kosten Muttererde

Je nach Qualitätsstufe hat die Muttererde einen unterschiedlichen Preis. Qualitativ hochwertige und besonders humushaltige Muttererde ist teurer als einfacher Bodenaushub, der möglicherweise noch nicht einmal durchsiebt ist. Wichtig ist, sich auch darüber zu informieren, was die Anlieferung der Muttererde kostet. Je nachdem wie viel Erde man benötigt, kann man sich möglicherweise sogar einen Autohänger ausleihen und sich die Erde selber holen. Bei großen Mengen macht das jedoch kaum Sinn. Gute humushaltige Erde kostet um die 13-18 Euro pro Kubikmeter. Normalen Bodenaushub kann man sich teilweise kostenfrei von Baustellen abholen. Dann fällt nur der Transport an. Schlechteren Boden bekommt man bei Gartenbaufirmen auch für 3-5 Euro pro Kubikmeter. Man sollte sich vorher genau überlegen, ob man an der Muttererde spart und die schlechtere Qualitätsstufe wählt, denn einmal verschüttete Muttererde lässt sich nur schwer wieder entfernen.

Faktoren, die den Preis beeinflussen

  • Humusanteil
  • Anteil an beigemischtem Sand und Kies
  • Zertifikat für Schadstofffreiheit vorhanden
  • Körnung der Erde, durchsiebte Erde ist teurer, als nicht durchsiebte Erde
  • Anlieferung und Verteilung

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